In weniger als einer Woche beginnen die Olympischen Spiele in Paris. Für Deutschland werden 44 Leichtathletinnen an den Start gehen. Die Erwartungen auf einen Medaillenregen in der Leichtathletik sind nach der medaillenlosen Weltmeisterschaft in Budapest im vergangenen Jahr gedämpft. Aber es gibt Hoffnung.
Goldfavoritin Mihambo
Malaika Mihambo ist das Aushängeschild des Deutschen Leichtathletikverbandes. Als zweimalige Weltmeisterin sowie Olympiasiegerin von Tokio im Weitsprung ist eigentlich nur die Frage, mit welcher Weite sie der Konkurrenz davonspringt. Zuletzt wurde Mihambo mit 7,22 Meter im Juni Europameisterin in Rom. Anschließend musste sie aufgrund einer COVID-Infektion die Deutschen Meisterschaften absagen, was ihre Olympiavorbereitung ausbremste. Derzeit befindet sie sich wieder auf den Weg zurück zu alter Form. Olympia ohne Medaille für Mihambo wäre eine Sensation.
Lückenkemper will ins Finale
Um Medaillen wird Deutschlands Sprintstar wohl nicht mitlaufen können, aber ein Ziel hat Gina Lückenkemper vor Augen. Sie möchte endlich ein olympisches Finale im 100-Meter-Lauf erreichen. Für die Europameisterin von 2022 werden es die dritten Olympischen Spiele. In Tokio war sie allerdings nur Ersatzläuferin. Diesmal will sie bis unter die letzten Acht sprinten.

Als Mutter nach Olympia
Ein Jahr nach der Geburt ihrer Tochter feierte Gesa Felicitas Krause nicht nur ihr Comeback im 3000-Meter-Hindernislauf, sondern auch direkt die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris. Beim Diamond League in Suzhou/China wurde sie im April Dritte und blieb mit ihrer Zeit unter der Olympianorm. Ihre ansteigende Form zeigte sich zuletzt bei der EM im Juni. In Rom durfte die zweimalige Europameisterin über die Silbermedaille jubeln. In Paris will Krause unter die besten Acht laufen und träumt von einer Medaille. Für sie werden es nach London 2012, Rio de Janeiro 2016 und Tokio 2021 bereits die vierten Olympischen Spiele. Ihr bestes Ergebnis bis dato ist der fünfte Platz in Tokio.
Ogunleye mit EM-Bronze nach Paris
Yemisi Ogunleye gewann im Juni bei der EM in Rom die Bronzemedaille im Kugelstoßen. In der Halle wurde sie Anfang des Jahres sogar Zweite bei den Hallenweltmeisterschaften und stoß die Kugel auf 20,19 Meter. Dieses Kunststück peilt sie auch in Paris unter freiem Himmel an. Dort will Ogunleye über 20 Meter stoßen und sich unter die besten Acht platzieren.

Drei Damen im Diskuswurf dabei

Kristin Pudenz gewann vor drei Jahren in Tokio olympisches Silber im Diskuswurf. Ein Jahr später wurde sie Vizeeuropameisterin vor heimischen Publikum in München. Die diesjährigen Europameisterschaften in Rom verpasste sie, schaffte aber als Deutsche Meisterin 2024 die Olympiaqualifikation und wurde anschließend vom DOSB für Paris nominiert. Neben den internationalen Mitstreiterinnen kommt auch Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Claudine Vita holte bei der Heim-EM 2022 Bronze und fährt wie Marike Steinacker mit nach Paris.
Hussong ist international zurück
Die Europameisterschaft in München 2022 und die Weltmeisterschaft in Budapest 2023 verpasste sie, bei der EM in Rom im Juni meldete sich Christin Hussong auf internationaler Bühne wieder zurück. Für die Speerwerferin war es der erste Wettkampf seit den Olympischen Spielen in Tokio vor drei Jahren. Danach verpasste Hussong alle Großereignisse, erst verletzungsbedingt, anschließend fehlten die Weiten für eine Qualifikation. In Rom warf die Europameisterin von 2018 den Speer auf Rang vier und sicherte sich anschließend bei den Deutschen Meisterschaften den Titel. Ihr großes Ziel ist nun das Finale in Paris. Für Hussong werden es die dritten Olympischen Spiele. Zuvor erreichte sie in Rio 2016 Platz zwölf, in Tokio wurde sie Neunte.
