Erster Weltcupsieg für Coletta Rydzek, historisches Podest für Victoria Carl: Die deutschen Skilangläuferinnen haben beim Sprint in Lahti einen Traumtag erlebt. In Finnland triumphierte Rydzek überraschend erstmals in ihrer Karriere, sorgte für den ersten DSV-Sieg in dieser Saison und den ersten deutschen Sprinterfolg seit gut 23 Jahren. Olympiasiegerin Victoria Carl wurde Siebte und wird damit die Saison als erste deutsche Frau auf dem Podest des Gesamtweltcups beenden.
„Das ist wirklich unglaublich, ich kann es nicht beschreiben“, sagte Rydzek: „Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal erreiche. Auf der Zielgeraden habe ich gemerkt, dass ich hier gewinnen kann und habe alles gegeben.“ Einzige deutsche Sprintsiegerin im Weltcup war bislang Evi Sachenbacher-Stehle im Dezember 2001.
Die 27 Jahre alte Oberstdorferin Rydzek, die bereits zweimal unter die Top 3 gesprintet war, setzte sich mit einem fulminanten Finish vor der Norwegerin Kristine Stavaas Skistad und der Schweizerin Nadine Fähndrich durch.
Geschichtsträchtiges Wochenende
Geschichte schrieb Carl, die knapp im Halbfinale scheiterte, aber besser abschnitt als ihre direkten Kontrahentinnen. Die Finnin Kerttu Niskanen kam auf Rang 21. Die Norwegerin Astrid Oyre Slind, die ebenfalls noch Podestchancen im Gesamtweltcup hat, war als Distanzspezialistin nicht am Start.
Vor dem letzten Einzelrennen am Sonntag über 50 km in Lahti liegt Carl als Gesamtzweite mit 1733 Punkten vor Niskanen (1569) und Slind (1515). Die US-Amerikanerin Jessie Diggins hatte sich bereits am vergangenen Wochenende zum insgesamt dritten Mal den Gesamtweltcup gesichert.
Beim abschließenden 50-km-Rennen am Sonntag werden neben den bis zu 100 Punkten für das Gesamtergebnis an sechs Zwischenwertungen noch jeweils bis zu 15 Bonuspunkte vergeben. Nur theoretisch könnte damit Niskanen noch an Carl vorbeiziehen. Platz zwei ist mit satten rund 47.900 Euro Preisgeld dotiert, für Rang drei gibt es 36.600 Euro. Seit Einführung des Weltcups in der Saison 1979/80 landete noch keine deutsche Läuferin unter den besten drei der Abschlusswertung. Sachenbacher-Stehle war zweimal Vierte (2002/03 und 2005/06).
Quelle: AFP/SID