Leonie Beck hat nach dem umstrittenen olympischen Freiwasserrennen in der Seine und den gesundheitlichen Folgen erneut Kritik geübt. „An vielen Beispielen hat man gesehen, dass die Werte wohl doch nicht gut genug waren. Bei vielen Athleten war es derselbe Verlauf“, berichtete die Doppel-Europameisterin, die als Mitfavoritin über zehn Kilometer nur auf Platz neun geschwommen war, im Interview mit Münchner Merkur/TZ.
„Es ist wie eine Lebensmittelvergiftung, der Körper kämpft mit heftigen Reaktionen dagegen an“, sagte die Würzburgerin, die in Italien lebt und trainiert, weiter: „Ich bin froh, dass ich wieder gesund bin. Ich habe mich neunmal übergeben, in dem Moment war mir alles andere scheißegal. Ich wollte einfach wieder gesund werden. Ich finde es schon schade, wie es gelaufen ist. Die Medaillengewinner sind natürlich glücklich nach Hause. Der Rest ist schon ein bisschen angefressen.“
Diskussionen um Wasserqualität
Um die Bakterienbelastung im Pariser Stadtfluss und die starke Strömung hatte es im Vorfeld der Rennen viele Diskussionen gegeben. Nach starken Regenfällen waren mehrere Trainingseinheiten abgesagt worden. Bei den Freiwasserrennen sollen die Grenzwerte laut Angaben des Veranstalters und des Weltverbandes World Aquatics nicht überschritten worden sein. Beck hatte bereits am Samstag auf Instagram über Erbrechen und Durchfall geklagt.
Am Morgen nach ihrem Rennen sei es ihr zunächst gut gegangen, berichtete Beck. Dann habe sie sich im Hotel ihrer Eltern hinlegen wollen. „Leider habe ich es nicht bis ins Zimmer geschafft, ein bisschen meiner Körperflüssigkeit hat sich in der Hotellobby verteilt“, sagte sie: „Dann ging es irgendwann im Zehn-Minuten-Takt mit dem Erbrechen los. Mir war es dann wichtig, dass ich in ärztlicher Behandlung im Dorf war.“
Quelle: AFP/SID