Die deutschen 3×3-Basketballerinnen erreichen beim Olympia-Debüt direkt das Halbfinale – und können es selbst kaum fassen.
Erfolgreiches Olympia-Debüt
Marie Reichert machte in der dramatischen Schlussphase nervenstark alles klar, dann lagen sich die vier deutschen 3×3-Basketballerinnen auch schon ein bisschen fassungslos in den Armen. Siebtes Spiel, sechster Sieg – und direkt ab ins Halbfinale: Gleich bei der Olympia-Premiere greift das Quartett des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) nach einer Medaille – und das gleich mit zwei Chancen. „Wahnsinn, ich check’s nicht. Ich bin sprachlos“, sagte Svenja Brunckhorst, ohne die das Team erst gar nicht nach Paris gekommen wäre.
Kanada wartet im Halbfinale
Zum Abschluss der Vorrunde auf dem Place de la Concorde im Herzen der französischen Hauptstadt gewann die deutsche Mannschaft auch gegen Spanien und zog nach dem 18:15 als sensationeller Gruppenerster direkt in die Runde der letzten vier am Montag ein. Gegner ist dann Kanada, das in der Vorrunde 19:15 besiegt wurde.
„Ich habe eben einen totalen emotionalen Breakdown gehabt, weil ich es nicht fassen kann. Wir müssen schauen, dass wir uns belohnen, aber alles was jetzt noch kommt, ist on top. Es ist Wahnsinn, wir können so stolz sein.“
Brunckhorst nach dem direkten Halbfinaleinzug
Nur eine Niederlage
Das enge Spiel entschied Reichert in einer packenden Schlussphase: Erst erhöhte sie 65 Sekunden vor dem Ende zunächst auf 16:15, mit nur 0,7 Sekunden auf der Uhr machte sie dann mit zwei verwandelten Freiwürfen alles klar. Die Mannschaft mit Reichert, Sonja Greinacher (jeweils 5 Punkte), Brunckhorst und Elisa Mevius (jeweils 4) schloss die Vorrunde als einziges der acht Teams mit nur einer Niederlage ab, es vermied damit den
Umweg über die Play-ins der Plätze drei bis sechs.
Vorzeitiger Einzug in die K.o.-Phase
Die K.o.-Phase hatte das Quartett bereits am Freitag erreicht, nun winkt beim Olympia-Debüt direkt die erste Medaille. Nach dem sensationellen Auftaktsieg gegen die favorisierten USA hatte sich die Mannschaft um Anführerin Brunckhorst, die in Paris wie Greinacher auch im klassischen Fünf gegen Fünf hätte starten können, extrem gefestigt gezeigt. Einzig das zweite Gruppenspiel gegen die Mitfavoritinnen aus Australien ging verloren.
Qualifikation in letzter Sekunde
Dass das Team in Paris dabei ist, hat es vor allem Brunckhorst zu verdanken. In Debrecen hatte sie ihre Mannschaft beim Qualifikationsturnier im Mai in letzter Sekunde zum 19:17 gegen Gastgeber Ungarn geworfen – und damit zum Ticket nach Paris. Dort wird sie sich nach mehr als zehn Jahren von der Nationalmannschaft verabschieden. Nun vielleicht sogar mit einer olympischen Medaille.
Quelle: AFP/SID